Segelboot Trailer – gebremst bis 3,5t - BT3000 Vario

Umgang mit Bootstrailern – Teil 2

20. November 2019

In unserer Ratgebersektion möchten wir Ihnen alle wichtigen Informationen zukommen lassen, die Sie für den Umgang mit unseren Produkten benötigen. Dazu gehören vor allen Dingen auch die Bootstrailer. Hier lesen Sie den zweiten Teil der Zusammenfassung ausführlicher Texte, die wir zu diesem Thema bereitstellen. Hier beschäftigen wir uns mit den zulässigen Gewichten und Abmessungen für Anhängergespanne sowie mit dem Slippen, wenn man das mag. Zusätzlich halten wir ein paar Tipps für den Kauf gebrauchter Trailer bereit. Wenn Sie sich genauer für einen Bereich interessieren, folgen Sie einfach den folgenden Links zu den ausführlichen Texten.

Gewicht und Lasten des Bootstrailers

Ein Anhängergespann erfordert auf der Fahrt nicht nur etwas mehr Aufmerksamkeit und einige Übung vom Fahrer selbst, auch die anderen Verkehrsteilnehmer müssen besonders achtgeben. Selbstverständlich gibt es in Deutschland und in Europa strenge Vorschriften für die Maße eines Bootstrailers samt Zugfahrzeug, die sich leider manchmal von Land zu Land unterscheiden. Das zulässige Gesamtgewicht des Trailers bezieht das Leergewicht und die Nutzlast, also das Boot mit allem Zubehör, mit ein. Achten Sie auf die zulässige Nutzlast des Trailers in den Papieren. Bei Überschreitung des Gesamtgewichts erlischt die Betriebserlaubnis für das gesamte Gespann und damit auch der Versicherungsschutz! Die Stützlast ist das Gewicht, das auf der Kupplung des Zugfahrzeugs liegt. Sowohl beim Trailer als auch beim Zugfahrzeug sind Höchstwerte eingetragen, die beachtet werden müssen. Je besser man die Stützlast ausnutzt, desto besser wird das Fahrverhalten. Oft kann man schon mit ein paar Zentimeter Verschiebung des Bootes die Stützlast beeinflussen. Zur Ermittlung der Achslast stehen nur die Räder des Trailers samt Ladung auf der Waage. Wer sein Gesamtgewicht genau messen will, muss auf eine Fahrzeugwaage zurückgreifen. Ein PKW darf einen ungebremsten Trailer mit nicht mehr als der Hälfte seines zulässigen Gesamtgewichts ziehen, jedoch in keinem Fall mehr als 750 kg. Ein gebremster Trailer darf höchstens das Gleiche wiegen, sofern in den Papieren des PKWs diese Last überhaupt vorgesehen ist. Letztendlich entscheidet der Fahrzeugbrief. Übrigens muss die Stützlast des Trailers zum Gesamtgewicht des Zugfahrzeugs hinzugezählt werden. Für Geländewagen gelten spezielle Bestimmungen.

Abmessungen des Gespanns

Bis zu einer Breite von 2,55m bekommen Sie keinerlei Probleme, natürlich sollten Ihre Außenspiegel angepasst sein. Für darüber hinausgehende Maße bis 3,0m lässt sich eine Sondergenehmigung beschaffen, dann aber sollte man sich genau die Vorschriften in anderen Ländern anschauen. Für eine noch größere Breite wird die Genehmigung schwierig. Die zulässige Länge des Gespanns über alles bewegt sich in Europa zwischen 15m und 18m, wobei letzterer Wert auch für Deutschland gilt. Generell können Sie mit einem von den Abmessungen her in Deutschland zulässigen Gespann überall in Europa fahren. Bei genehmigten Abweichungen wird es jedoch komplizierter, das gilt speziell für Italien. Die maximale Höhe von 4,0m darf nicht überschritten werden.

Das Ein- und Auswassern bzw. das Slippen

Wenn Sie keine Erfahrung mit dem Slippen haben, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel “Das Slippen”, in dem wir genau darauf eingehen. Zum Slippen stehen verschiedene Techniken zur Verfügung.

  • Man schiebt den Trailer soweit ans oder ins Wasser, bis man mit kurbelbaren Sliprollen und der manuellen oder elektrischen Drahtseilwinde das Boot ablassen kann, bis es aufschwimmt. Danach sollte man Lager und Bremsen des Trailers begutachten und ggf. reinigen.
  • Manche Trailer sind mit einem Kipprahmen ausgestattet, der auf dem Hauptrahmen aufliegt. Dieser Kipper erleichtert das Slippen, erhöht aber das Leergewicht des Trailers erheblich.
  • Trailer mit der sogenannten Slipmatic am Heck wiegen nicht so viel, die Slipmatic hebt sich selbsttätig und lässt das Boot zu Wasser.
  • Seltener sind Trailer mit Slipwagen. Der Trailer ragt nur mit dem hinteren Teil ins Wasser und der ganze Slipwagen wird samt Boot ins Wasser gelassen. Diese Art Trailer wird gern für leichtere Segelboote verwendet.
  • Wer sich unsicher ist, kann am Ziel auch einen Kran ordern, sofern die Liegestelle damit ausgerüstet ist. Jedoch sollte man sich vorher vergewissern, dass das Boot über geeignete Zurrpunkte verfügt.

Zu guter Letzt: Der Kauf gebrauchter Anhänger bzw. Trailer

Je wertvoller die Ladung ist, die Sie mit einem Anhänger transportieren wollen, desto mehr müssen Sie sich auf die einwandfreie Technik und den einwandfreien Zustand des Anhängers verlassen können. Das gilt natürlich besonders für Ihr Boot. Harbeck bietet Ihnen immer wieder gebrauchte, aber durchgeprüfte Anhänger oder Trailer, die alle Anforderungen erfüllen. Falls Ihnen jemand in der Zeitung, online oder aus dem Bekanntenkreis “ein Schnäppchen” bietet, ist immer große Achtsamkeit geboten. Nehmen Sie sich zu einer solchen Besichtigung am besten einen Fachmann mit. Wir geben Ihnen hier folgende kurze Hinweise. Wenn einer der folgenden Punkte nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt, sollten Sie eventuell Abstand nehmen.

  • Stimmt der erste Eindruck? Ist der Anhänger gepflegt? Besitzt er TÜV? Sind alle Papiere vorhanden, auch der Nachweis der Umsatzsteuer beim Kauf?
  • Risse im Rahmen oder den Aufbauten sind zu teuer zum Richten. Eine Plane lässt sich leichter ersetzen.
  • Wie alt ist der Anhänger? Werden noch Ersatzteile angeboten?
  • Rost ist ganz schlecht. Noch schlechter, wenn er durch Nachlackierung überdeckt wurde.
  • Zugrohr, Achsen, Anhängekopf, Abreißseil und Öse müssen völlig einwandfrei oder zumindest fachmännisch repariert worden sein (Rechnung).
  • Alle Funktionen prüfen: Leichtgängigkeit, Öffnen und Schließen, Bremskraft bei der Feststellbremse sowie die Funktion des Stützrades und der Handkurbel.
  • Test der Elektrik mit Prüfung von Stecker und Kabel.
  • Die Reifen müssen jünger als sechs Jahre sein, alle Reifen sollten gleich alt sein.
  • Einseitig abgefahrene Reifen deuten auf Schäden an der Achse. Schnell wurde mal ein Bordstein übersehen und die Spur der Achse stimmt nicht mehr. Solche Reparaturen können teuer werden.
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  • Probefahrt mit Test aller Funktionen in Kurven und auf schlechter Straße.