Das Auswintern von Boot und Trailer
Jedes Jahr steht dieses Thema wieder an, und für die meisten Besitzer von Boot und Trailer ist das Auswintern längst Routine geworden. Das gilt auch in diesem Jahr, obwohl die Situation mit der Pandemie vieles erschwert hat. Jetzt im Februar gelten überall in Deutschland und vielerorts auch in Europa noch teils strenge Einschränkungen und ein Ende ist nicht klar vorauszusehen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, in der es unbedingt nötig ist, sich genau über die jeweils geltenden Vorschriften in dem Revier zu informieren, für das der Trip geplant ist.
Im Moment ist die Lage sehr unübersichtlich. In jedem Land und teilweise auch nach Bundesland oder Region kann man auf andere Bestimmungen treffen. Aber es steht zu hoffen, dass spätestens im Sommer einige Erleichterungen in Kraft treten. Zumindest Ausflüge und Touren im Kreise der Familie sollten dann möglich sein. Die Checkliste für das Auswintern Ihres Boots hängt von einigen Faktoren ab. Motorboot, Segelboot, Yacht oder Katamaran – für die verschiedenen Arten, Typen und Bootsklassen finden sich umfangreiche Checklisten im Internet. Dabei spielt natürlich eine große Rolle, wo und unter welchen Bedingungen das Boot den Winter verbracht hat.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann das Überwintern und Auswintern professionell durchführen lassen. Für andere ist es Ehrensache, dass sie diese Arbeiten selbst durchführen. Auch wenn viele aus der Mannschaft von Harbeck sich schon aus der Tradition wie die Familie Harbeck dem Segeln verschrieben haben, beschränken wir uns bei den Tipps zum Auswintern lieber auf die Trailer. Für den Umgang mit dem Auswintern des Boots hilft eine Suche. Gerade die großen Magazine bieten diverse Checklisten.
Die Arbeiten zum Auswintern des Trailers
Die Zeit vergeht schnell, da werden wichtige aber seltene Termine gern übersehen. Beim Trailer kann das z.B. heißen, dass der TÜV abgelaufen ist. Typischerweise hat man den Trailer zum Start einer Saison gekauft, und der TÜV läuft mitten in der Zeit des Törns ab. Das wäre unangenehm. Besser also nochmal prüfen und gegebenenfalls rechtzeitig einen Termin ausmachen. Dazu passt auch der Check der Reifen. Das Alter der Reifen spielt für die Zulassung für 100 km/h eine große Rolle. Wie ist der Luftdruck und wie alt ist der Reservereifen? Schließlich ist das Ersatzrad ist in manchen Ländern Pflicht!
Dabei kann man die Reifen gleich auf Beschädigungen oder Abnutzungen prüfen, denn die Reifen sollen ihre wertvolle Last sicher ins Ziel bringen. Wenn man schon auf einer Matte am Boden kniet, kann man auch einen Blick auf die Bremsen bzw. Bremsbeläge werfen. Eine richtige Untersuchung oder gar Reparatur darf allerdings nur von einer Fachwerkstätte vorgenommen werden! Wenn man den Trailer auch zum Slippen verwendet, können hier typische Schäden durch eingedrungenes Wasser entstanden sein. Ein prüfender Blick lohnt sich auch, wenn man nicht im Wasser war.
Dann ist das Stützrad dran. Das kann zwar auch aus Vollgummi sein, aber ansonsten müssen der Luftdruck und alle Funktionen überprüft werden. Das gilt besonders für die Funktion des Kurbelns. Bei unserem Rundgang ist jetzt die Anhängerkupplung an der Reihe. Oft lässt sich die Vorrichtung anhand der Verschleißanzeige einfach so kontrollieren. In manchen Fällen sollte oder muss sie direkt mit dem Zugfahrzeug gecheckt werden. Für die Reinigung empfiehlt sich ein Hochdruckreiniger und anschließend Fett! Kontrollieren Sie ebenfalls das Abreißseil! Eine Solo-Testfahrt haben Sie für später ja sicherlich eingeplant, oder? Doch vorher denken Sie an das Drahtseil / Gurtband und die Winde. Läuft alles oder sind eventuell rostige oder rissige Stellen zu erkennen?
Der erfahrene Trailerfahrer weiß, wann man mit wasserfesten Fett arbeiten kann oder wann besser ein Fachmann oder gleich ein neues Drahtseil geholt werden sollte. Bevor man sich die Funktionen der elektrischen Anlage anschaut, kann man sich die Gurte und alle Zurrösen bzw. Befestigungspunkte vornehmen. Die Befestigungspunkte passen gut zur Überprüfung des Rahmens auf Rost oder eventuelle Schäden. Die Gurte nehmen schon etwas Zeit in Anspruch, denn gerade hier reicht ein oberflächlicher Blick auf den Packen der Gurte eher nicht. Uns sind sogar schon Geschichten über Schäden durch versteckten Ratten-Verbiss zu Ohren gekommen. Für die Gurte gilt, lieber einmal mehr austauschen als ein Unglück zu riskieren.
Elektrik und Bremsen beim Trailer
Die Elektrik ist ein eigenes Thema, hier wird man ohne den PKW bzw. das Zugfahrzeug nicht auskommen. Aber sie ist wichtig und über Winter kann einiges den Geist aufgegeben haben. Das gilt für die Blinker, die Warnlichter und die Kennzeichenbeleuchtung. Damit sind einmal der Zustand der Kabel und die Funktion gemeint, zum anderen auch die jeweiligen Birnen, die auf jeden Fall einwandfrei sein sollten. Gern vergessen werden die Ersatzbirnen, die in manchen Ländern Pflicht sind. In einem fremden Hafen im Ausland die richtige Birne aufzutreiben, kann einen wertvollen Urlaubstag kosten.
Und wenn Sie schon bei der Ersatzausrüstung sind, prüfen Sie gleich den Verbandskasten im Zugfahrzeug. Die einwandfreie Funktion der Bremslichter ist wohl das Wichtigste, sie kann man gleich zusammen mit der Bremsanlage testen, wenn der Trailer damit ausgerüstet ist. Hier reicht der prüfende Blick nicht aus, hier muss ein gründlicher Test auf der o.a. Probefahrt erfolgen. Dabei sind schon kleine Abweichungen oder Verziehungen sehr ernst zu nehmen, denn unter Last verstärken sich deren Auswirkungen ganz erheblich. Eine Bremseinstellung muss ebenfalls in der Fachwerkstätte erfolgen.
Zu guter Letzt denken Sie noch an die Versicherungen. Falls Sie eine Trailer-Kasko bzw. eine Versicherung für den abgekoppelten Trailer haben, suchen Sie die Unterlagen zusammen und werfen Sie einen Blick auf die Daten, bevor die Bescheinigungen zu den anderen Bootspapieren gepackt werden. So, mit all diesen Prüfungen ist wahrscheinlich wieder ein guter Teil des Samstags vergangen, aber das sichere Gefühl mit dem Trailer entschädigt Sie dafür. Wir wünschen eine gute Fahrt!